Projekte
Bienenweide Streuobstwiese - ein vielfältiger Lebensraum blüht auf
Der Streuobstanbau in Bayern ist eine über Jahrhunderte entstandene Form des Obstanbaus auf stark wachsenden, hochstämmigen Bäumen in weitem Pflanzabstand mit einer Unternutzung als Wiese, Weide, Garten oder Acker. Streuobstbestände haben für Naturschutz und Artenvielfalt eine überragende Bedeutung und zählen zu den wichtigsten und wertvollsten Kulturlandschaftsbiotopen. Mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten finden hier Lebensraum, Nistmöglichkeiten, Schutz und Nahrungsangebote.
Auch im Landkreis Eichstätt stellen Streuobstbestände einen der wertvollsten Lebensräume mit großem Entwicklungspotenzial dar. Viele Bestände benötigen dringend Pflege, um erhalten zu werden bzw. damit die jungen bis mittelalten Bestände ein ökologisch wertvolles Alter erreichen können. Unser Projekt „Bienenweide Streuobstwiese – ein vielfältiger Lebensraum blüht auf“ (Projektzeitraum 2020 bis 2023) ist Teil der Initiative „Natürlich Bayern“, die ein Projekt des „Blühpakts Bayern“ ist. Durch verschiedene Maßnahmenkomplexe wird der Erhalt, die Pflege und die Neuanlage von Streuobstflächen im Landkreis Eichstätt gefördert, um deren ökologisches Potenzial voll zu entfalten.
Im Rahmen der Bestandsaufnahme im Landkreis konnten bereits Streuobstbestände auf circa 59 Hektar mit über 3400 Obstbäumen erfasst werden.
Ein Großteil dieser Bäume ist über die landwirtschaftlichen Förderprogramme (KULAP und VNP) potentiell förderfähig. Hinsichtlich der ökologischen Wertigkeit des Unterwuchses und dem Zustand der Bäume besteht häufig großes Entwicklungspotential. Die Bestandserfassung dient nun als Grundlage für langfristige Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen.
Erste Pflegemaßnahmen wurden auf Streuobstwiesen in Böhmfeld, Egweil und Großnottersdorf in Zusammenarbeit mit den Obst- und Gartenbauvereinen sowie dem Bund Naturschutz umgesetzt. In diesem Jahr folgt ein Bestand in Gelbelsee. Beratungen und Schulungen zur Pflege von Streuobstbeständen wurden bereits mit den Bauhöfen der Gemeinden Eitensheim, Adelschlag, Mörnsheim und Titting umgesetzt. Nach Bedarf oder auf Anfrage können weitere Schulungen durchgeführt werden.
Ziel des Projektes ist es, dieses wertvolle Kulturgut im gesamten Landkreis in Zusammenarbeit mit den bestehenden Institutionen langfristig nachhaltig zu erhalten und zu verbessern.
Projekt "Strandurlaub" für die Gelbbauchunke
In der alten Sandabbaustelle westlich von Ensfeld (Markt Mörnsheim) wurde im vergangenen Herbst eine Landschaftspflegemaßnahme umgesetzt, die vor allem der Gelbbauchunke zu Gute kommen soll. Aber auch verschiedene Wildbienen und andere Arten sollen von der Maßnahme profitieren.
Früher kam die Gelbbauchunke vor allem in den Auen der Flüsse vor, wo durch jährliche Hochwasser immer wieder neue Kleingewässer und Pfützen entstanden, die dann sofort von den Unken besiedelt wurden. Nachdem diese natürliche Dynamik von Menschen gezähmt wurde, verlagerte sich die Unke auf vom Menschen geschaffene Kleingewässer, etwa die wassergefüllten Fahrspuren auf Waldwegen. Da heutige Wege aber zunehmend befestigt sind, kleine Tümpel in der Vergangenheit verfüllt wurden und feuchte Flächen mit Drainagen versehen wurden, werden die Lebensräume für die Unken zunehmend knapp. Außerdem mögen es die Unken ruhig und ungestört: Sie entwickeln sich nur in kleinen Stillgewässern, die von anderen Tierarten noch unbesiedelt sind, da ihre Quappen von Fischen, aber auch von Libellen- oder Käferlarven sehr gerne gefressen werden. Um das beschwerliche Unkenleben etwas angenehmer zu gestalten haben der Landschaftspflegeverband und die Untere Naturschutzbehörde mit tatkräftiger Unterstützung des Forstamts-Reviers Mörnsheim den in die Jahre gekommenen Unkenlebensraum in der alten Sandgrube in Ensfeld, die sich im Besitz der Marktgemeinde Mörnsheim befindet, wieder etwas
renoviert. Die Waldarbeiter haben zunächst das aufgewachsene Gebüsch zurückgeschnitten, da Unken gerne ausführlich in der Sonne baden.
Damit es aber nicht nur beim Sonnenbad bleibt, hat der Landschaftspflegeverband dann auch gleich ein paar kleine Tümpel anlegen lassen. Bei den momentanem Temperaturen, den wassergefüllten Tümpeln und den Sandflächen nebenan steht dem "Strandurlaub" für die Unken nichts mehr im Wege.
Und so konnten dieses Jahr bereits einige der seltenen und bedrohten Tiere auf der Fläche angetroffen werden. Eindeutig zu erkennen sind die Unken übrigens an der schwarzgelben Unterseite und der herzförmigen Pupille.
Drei Weiher in der Gemeinde Beilngries
Vor der Pflegemaßnahme
Der ehemalige Weiher bei Wolfsbuch war mittlerweile komplett verlandet, sodass sich Schilfröhrricht und Seggenried am Rande ausgebildet hat. Es existierte keine Wasseroberfläche mehr.
Der Weiher bei Arnbuch war starkt verlandet mit einem breiten und gut strukturiertem Pflanzengürtel. Die teilweise noch offene Wasserfläche fiel im Sommer beinahe trocken. Der Weiher beherbergt viele Libellen und ist Jagdrevier für Schwalben. Außerdem leben Fische im Weiher.
Der ehemalige Weiher bei Kirchbuch war schwer zugänglich, da er komplett zugewachsen war. Er wurde dadurch stark beschattet. Auf der Fläche stehen einige alte Weiden.
Während der Pflegemaßnahme
Alle drei Weiher wurden entlandet, damit sie ihre Funktion als Lebensraum für Libellen, Amphibien und andere an Kleingewässer gebundene Arten weiterhin erfüllen können. Zudem wurde für die Zugänglichkeit der Weiher Gehölze, Rohrkolben und Schilf entfernt.
Nun hoffen wir, dass sich die Weiher bald mit Wasser füllen werden.
Nach der Pflegemaßnahme
Alle drei Weiher konnten sich mit Wasser füllen und sind neuer Lebensraum für verschiedene Libellen- und Amphibienarten geworden.